So, jetzt hatte ich gerade einen schönen Text verfasst und es hat ihn nicht gespeichert. Alles nochmal
Die Quelltöpfe und der daraus abfließende Bach stehen meiner Meinung nach nicht mit den Gräben, Tümpeln usw. In Verbindung. Die Quelltöpfe werden von Grundwasser (Karstquelle) gespeist und führen sehr hartes Wasser. Die Gräben und Tümpel der Umgebung führen weiches Wasser und werden wahrscheinlich von Oberflächenwasser gespeist.
Die Gewässer in Kuantan stehen zu 100% in enger Verbindung. Man kann an geeigneten Stellen gut beobachten, wie sich das Wasser aus dem Sumpf in kleinsten Gräben sammelt, die dann in einen Bach und von dort in einen Fluß(heute Kanal) entwässern. Die Fische leben zwar im selben Wasser(system)/Biotop, sind aber scheinbar auf völlig verschiedene Habitate angewiesen, um sich zu reproduzieren und damit ihre Art zu erhalten.
Im beschriebenen Biotop bei Kuantan konnte ich in einem sumpfigen Teil im Wald (10 cm Wasserstand, Laubschicht am Boden) viele etwa 1 cm große Belontia hasselti fangen. Größere und erwachsene Tiere leben aber im Bach oder Fluß. Die Eltern müssen also irgenwie vom Bach in den Sumpf kommen, um abzulaichen und die Jungfische müssen irgendwie wieder zurück. Das geht eigentlich nur bei Überflutung des Gebietes.
Sicher werden bei solchen Überflutungen auch spezialisierte Fischarten in andere Habitate verdriftet. Aber scheinbar können sie sich dort nicht etablieren. Das ein Betta tussyae schnell als Futter endet, wenn er im strömenden Bach landet, kann man sich vorstellen. Umgedreht würde ein 12 cm großer Betta waseri schlicht verhungern, wenn er in einem Habitat landet, das tussyae bevorzugt.
Ich habe festgestellt, das wir eigentlich nicht viel wissen. Wer von uns hat denn schon mal in der Regenzeit die Lebensräume unsere Lieblingsfische besammelt? Wer von uns weiß, wie die Lebensräume wirklich zur Regenzeit aussehen? Wer von uns weiß, wo sich die Fische in überschwemmten Gebieten oder reißenden Strömen (die in der Trockenzeit klare Flüßchen sind) aufhalten?
Gruß, Hendrik